Im Interview: Wie das Landleben in Billberge neu gedacht wird
Gutleben Billberge entwickelt ein neues Werkdorf an der Elbe. Ein Modell für gemeinschaftliches Wohnen, nachhaltige Landwirtschaft und Zukunft auf dem Land.
Zehn Jahre Ernährungsreport: Der aktuelle Bericht des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) zeichnet das Bild einer Gesellschaft im Wandel. Während der Geschmack unangefochten an der Spitze steht, fordert die wirtschaftliche Realität ihren Tribut und prägt zunehmend, was auf unseren Tellern landet.
Seit 2015 untersucht das BMLEH jährlich, wie Deutschland isst und einkauft. Die Jubiläumsausgabe 2025 offenbart eine interessante Dynamik: Die Menschen hierzulande navigieren zwischen dem Wunsch nach kulinarischer Qualität und der Notwendigkeit, das Budget im Blick zu behalten.
Es ist eine Konstante über die letzte Dekade hinweg: Dass es schmeckt, ist für 98 Prozent der Befragten das wichtigste Kriterium. Doch direkt dahinter verschieben sich die Prioritäten. Nachdem die Bedeutung des Preises bis 2020 sank, ist sie seither wieder deutlich gestiegen. Inzwischen geben 59 Prozent an, dass „preiswert“ für sie beim Einkauf entscheidend ist. Das entspricht wieder etwa dem dem Wert von vor 10 Jahren. Auch der Blick auf Sonderangebote ist für fast drei Viertel der Konsumentinnen und Konsumenten zur Routine geworden.
Für die Ernährungsberatung und das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ergibt sich daraus ein klarer Auftrag: Konzepte für eine gesunde Ernährung müssen heute mehr denn je finanzierbar sein. Der Fokus verschiebt sich von idealisierten Ernährungsplänen hin zu pragmatischer Budgetkompetenz, etwa durch den Einsatz saisonaler Grundnahrungsmittel oder Strategien zur Resteverwertung.
Die gute Nachricht vorweg: Die Küche bleibt ein Ort der Freude. 72 Prozent der Deutschen kochen gerne und fast die Hälfte steht sogar fast täglich am Herd. Doch der Wunsch nach einer einfachen und schnellen Zubereitung ist seit 2015 signifikant gestiegen und ist mittlerweile für 57 Prozent der Befragten essenziell.
Das korrespondiert mit einem pragmatischen Umgang mit der eigenen Zeit: Besonders bei Frauen (64 Prozent) und jüngeren Menschen steht der Wunsch nach Zeitersparnis beim Kochen hoch im Kurs. Für die Praxis bedeutet das: Alltagstaugliche Rezepte mit kurzer Zutatenliste schlagen aufwendige Menüs.
Die Polarisierung beim Fleischkonsum weicht einer stabilen Gelassenheit. Der Anteil derer, die täglich zu Wurst oder Fleisch greifen, hat sich nach einem deutlichen Rückgang in den letzten zehn Jahren bei etwa 24 Prozent eingependelt. Die größte Gruppe bilden mittlerweile die Flexitarier (37 Prozent), die Fleisch bewusst, aber nur gelegentlich konsumieren.
Interessant ist hierbei der Generationenunterschied: Während Ältere eher an traditionellen Gewohnheiten festhalten, greifen unter 30-Jährige deutlich häufiger zu pflanzlichen Alternativen. Die Motive hierfür sind vielfältig: Tierschutz, Klima und Neugier treiben diesen Wandel voran.
In einer komplexen Warenwelt suchen Verbraucherinnen und Verbraucher nach vertrauenswürdigen Ankern.
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