Lücken in der Gesundheitsprävention: Leipziger Weiterbildung reagiert auf Unterversorgung
In Leipzig und Umgebung besteht ein deutliches Missverhältnis zwischen dem Bedarf an präventiver Ernährungsberatung und dem verfügbaren Angebot. Während durchschnittlich etwa 46% der Frauen, 60% der Männer sowie ca. 20 % der Kinder und Jugendliche als übergewichtig oder adipös gelten, arbeiten in der Region derzeit nur wenige selbständige Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater.
Vor diesem Hintergrund zieht die Leipziger Ernährungswandel Weiterbildung zum Jahresende 2025 Bilanz und zeigt, wie gezielte Qualifizierung zur Stärkung der regionalen Gesundheitsprävention beitragen kann.
Die Weiterbildung ist vollständig kostenfrei und richtet sich an Frauen aus Ernährungsberatung, Gesundheitsförderung und angrenzenden Gesundheitsberufen. Sie setzt gezielt dort an, wo viele gut ausgebildete Fachkräfte an Grenzen stoßen: beim Schritt in die selbständige Tätigkeit und beim nachhaltigen Aufbau einer eigenen Beratungspraxis.
Hoher Bedarf trifft auf strukturelle Hürden
Der Bedarf an qualifizierter Ernährungsberatung ist in Leipzig und Sachsen hoch. Gleichzeitig wagen nur wenige Fachkräfte den Schritt in die Selbstständigkeit. Gründe dafür sind komplexe rechtliche Anforderungen, wirtschaftliche Unsicherheiten, fehlende betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie die Schwierigkeit, tragfähige Strukturen im Praxisalltag aufzubauen.
“Wir sehen in Leipzig und Umland eine klare Unterversorgung im präventiven Bereich, obwohl fachlich gut ausgebildete Frauen hier sind. Doch die Einstiegshürden sind hoch und genau da setzt unser Programm an.“,
sagt Friedericke Kirsten, Leiterin der Ernährungswandel Weiterbildung.
Deutschland ist Schlusslicht bei Prävention ernährungsbedingter Erkrankungen
Die Relevanz wird auch im Public Health Index 2025 sichtbar: Deutschland rangiert im Gesamtranking als Schlusslicht im internationalen Vergleich und setzt insbesondere Maßnahmen zur Förderung gesunder Ernährung im internationalen Vergleich zögerlich um.
Zugleich verweist der Bericht darauf, dass verhaltensbezogene Risikofaktoren, darunter unausgewogene Ernährung, bei etwa vier von zehn Todesfällen in Deutschland eine zentrale Rolle spielen.
Vor Ort bedeutet das: Neben politischen Rahmenbedingungen braucht es niedrigschwellige, qualitätsgesicherte Beratungskapazitäten, die Menschen und Betriebe in Prävention und Gesundheitsförderung praktisch unterstützen.
Qualifizierung für Selbstständigkeit und Prävention
Die kostenfreie Ernährungswandel Weiterbildung vermittelt neben wissenschaftlich fundierter Ernährungskompetenz auch Kenntnisse in Gesprächsführung, Angebotsentwicklung, Organisation und Marketing. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Nutzung digitaler Arbeitsprozesse und KI-gestützter Werkzeuge, etwa für Dokumentation, Terminorganisation, Informationsaufbereitung oder administrative Entlastung im Beratungsalltag. Der Einsatz erfolgt praxisnah und stets unter Berücksichtigung berufsrechtlicher, ethischer und datenschutzrechtlicher Anforderungen.
Ein zentraler Bestandteil ist die individuelle Begleitung: In Einzelcoachings bearbeiten die Teilnehmerinnen konkrete Fragestellungen aus ihrer beruflichen Praxis oder aus dem Gründungsprozess. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen in die Lage zu versetzen, digitale und KI-basierte Anwendungen sinnvoll in ihre Arbeit zu integrieren, um eine freiberufliche Tätigkeit wirtschaftlich tragfähig, zeitlich effizient und langfristig stabil aufzubauen.
Beitrag zur regionalen Gesundheitsversorgung
Die wirtschaftliche Stabilisierung der Teilnehmerinnen steht im Vordergrund des Programms. Gleichzeitig tragen die Ergebnisse dazu bei, das Angebot an wohnortnaher Ernährungsberatung in Leipzig und Umgebung zu erweitern. Viele Absolventinnen entwickeln neue präventive Angebote oder stärken bestehende Strukturen, insbesondere im Bereich der Gesundheitsförderung für Familien und Berufstätige.
Im Jahr 2025 haben 99 Prozent der Teilnehmerinnen die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen und bereits den Schritt in die Selbständigkeit gewagt oder fest geplant.
Hohe Nachfrage und Restplätze für Frühjahr 2026
Die Nachfrage nach der Weiterbildung ist enorm hoch: Die Kurse 2025 waren nach Veröffentlichung jeweils rasch ausgebucht; auch der erste Durchgang 2026 ist bereits voll belegt. Für Interessentinnen gibt es aktuell noch wenige Restplätze für die Durchgänge im April und Juni 2026.
Förderung
Die Ernährungswandel Weiterbildung wird den Teilnehmerinnen vollständig kostenfrei angeboten. Diese wird im Rahmen des Förderprogramms der Sächsischen Aufbaubank (SAB) „Gleichstellung im Erwerbsleben“ umgesetzt. Sie wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) kofinanziert sowie durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts mitfinanziert.
Über die Ernährungswandel Weiterbildung
Die Weiterbildung wird in Leipzig von der Gesundheitsmanagerin und Diätassistentin Friedericke Kirsten betrieben und geleitet. Sie richtet sich an Frauen aus Ernährungsberatung, Gesundheitsförderung und verwandten Bereichen und verbindet Fachwissen, methodische Beratungskompetenz, Gründungsunterstützung sowie digitale Praxisfähigkeiten. Ziel ist es, mehr qualifizierte Ernährungsfachkräfte in Sachsen in die Selbstständigkeit zu begleiten und damit einen wichtigen Beitrag zur Prävention und zur regionalen Gesundheitsversorgung zu leisten.
Weitere Informationen und Anmeldung: https://ewandel.de/weiterbildung

Die Ernährungswandel WeiterbildungFür Ernährungsexpertinnenin Leipzig und Umgebung
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